Rad am Ring 2013, 150km, 3000hm

Rad am Ring: Mit Lukas H., Micheal H. und Volker O. waren drei ERG-Trikots am Start. Weitere ERGler in Stölting Kluft waren Dana F., Florian V., Rene P., Ulf B., Werner S., Volker B.

Hier gibt’s Florians Bericht – direkt aus der Spitzengruppe!

Ich hab mich von der 75km Rund auf die 150 km umgemeldet, um nicht mit dem Gefühl nach Hause zu fahren, was wäre wenn gewesen. In Schleiz hätte ich nach den 2h noch nicht einpacken müssen, aber die Wetteraussichten haben mich abgehalten.

Mit Regen rechne ich 2013 bei jedem Rennen seit Köln, und auch für die Eifel war es unsicher. Der Start war jedoch bei besten Bedingungen um Punkt 13.00 bei c.a 22°. Auf der superbreiten Rennstrecke erschien der A Block sehr kompakt, fast breiter als lang. Ich freute mich an so vielen vorbei nach ganz Vorne zum Block rollen zu dürfen :)
Nach Start sparte das Arbeit in der ersten Durchfahrt der GP-Strecke (letztes Jahr musst ich da erst mal etwas vor fahren)

Ich erwartete keine argen Tempoverschärfungen durch die großen Teams in den ersten paar Runden. Das Feld blieb daher auch unangenehm groß. Und unangenehm viele der bekannten Sprinter waren so auch dabei und hielten sich auch an den Bergen beängstigend gut. In der zweiten Runde machten sich zwei Unbekannte am Anstieg zur Hohen Acht auf die Flucht…. Keiner glaubte an ein Durchkommen über 4 Runden allein…. Daher ließen die großen Teams, insbesondere Strassacker und Merkur-Druck,  hören, dass man sie fahren lassen solle….
Sonst wäre auch der Teamtaktikplan zerstört gewesen. Ich hielt mich leider aus gleicher Idee an die Großen. Mit Unbekannten so früh sein Glück versuchen schien unmöglich…

Leider bewies der Belgier Spysschaert das Gegenteil. Er sollte es nachher alleine schaffen. Ein bisschen unruhig wurde es dadurch. Denn die Favoriten im Spiel (Vorjahressieger Christian Dengler und Bergass Frederik Nagel) wollten auch das Tempo anziehen. Bevor es dann zum noch mäßigen Anzug des Tempos in Runde 4 kam, wurde vom Team Strassacker schon gemault, da die Planung des Rennens wohl erst eine spätere Aufspaltung vorsah, um sicher weitere Fahrer des Team in der Spitzengruppe platzieren zu können.

Das vierte, fünfte und sechste mal Hohe Acht mit fast gleichbleibend hohem Tempo kostete aber nach und nach alle „Schwergewichte“ in der Führungsgruppe. So konnte sich schlussendlich eine fünfer  Gruppe formieren, die aus Christian Dengler von Merkur-Druck, Frederik Nagel und Daniel Eisele von Strassacker sowie Julian Horstmann von Bürstner Dümo und mir bestand. Eine hart kämpfende Menge um Till Baltes, Knyss und Bosniatzki verlor beim 5. oder 6. Mal an dem 11-Minuten-Hügel den Anschluss.

Das Tempo in Runde 5 und sechs zum Anstieg hinauf war aber tatsächlich schmerzhaft.Die Nässe in der letzten Runde bewegte zum Glück in den Kurven alle zur Vorsicht, so dass die Gruppe sich nicht außerplanmäßig verkleinerte.
Führung wurde verteilt: vor allem Nagel machte die Pace an den längeren Anstiegen, Dengler sah immer am frischesten nach den 18% aus, ich leistete auch meinen möglichen Teil bei der Führungsarbeit.. Nach der der letzten Überfahrt der hohen Acht  sah ich einen von Bürstner Dümo, wo war der bisher gewesen?

In o.g. sechser Gruppe passierten wir beim 6. Mal an der Hohen Acht einen der beiden Ausreißer aus Runde 2.

Auf den letzten Kilometer (Döttinger Höhe dieses Jahr deutlich weniger Gegenwind), ärgerte sich der ein oder andere darüber, dass wir nicht das Tempo in Runde 2 mitgegangen waren. Von Spysschaert fehlte jede Spur.
Etwas taktieren Begann, es folgte kein Verfolgerfeld. Am Anstieg zur Zielgraden verschärfte Frederik als erster das Tempo, jedoch gingen alle mit.
Nach ein paar Sekunden Erholung trat Dengler genau zum richtigen Zeitpunkt und mit richtigen Beinen an… alle anderen lauerten noch. Die letzten 40 Sekunden sicherte er sich so den 2. Gesamtplatz. Am Fuße der Zielgraden stand ich an erster Position der restlichen Gruppe… und hatte schon verloren..

Da war nix mehr drin, erst recht nichts übernatürliches, das mir da aus erster Position noch erfolgreicher über die Ziellinie verhalf. Julian Horstmann konnte nachdem er vorbeizog jetzt auch keinen brauchbaren Windschatten mehr bieten, auch Frederik fuhr an mir vorbei. So rollte ich auf Platz 5 Gesamt ein.
Daniel Eisele folgte hinter mir, er hatte sich bestens über die Runden gehalten.

Nach Prüfung der Altersklassen sprang noch ein Treppchen für mich raus :) Schneller als letztes Jahr und dann noch auf der doppelten Distanz war ich auch ;) Und die Beine und der Kopf fühlten sich so leer an, dass ich mich in den folgenden Stunden nicht fragen musste : was wäre wenn…. :) Für meine mäßige Motivation seit August scheine ich ganz gut wieder auf den Damm zu kommen: somit Rad am Ring: ein voller Erfolg :)

Stimmung und  Atmosphäre war wieder einzigartig am Ring, leider trübte der anhaltende Regen beim wirklich langen Warten auf die Siegerehrung meinen Spaziergang zu den mir bekannten 24h-Fahrerlagern.

Organisatorisch hat mir diesmal nicht so sehr die Nummernausgabe und v.a. das bescheidene aber teure Essen vor der Siegerehrung gefallen… und die Parkgebühren.

 

2 Gedanken zu „Rad am Ring 2013, 150km, 3000hm

  1. Ich freue mich für Dich, die Bergstrecken scheinen Dir ja besonders zu liegen. Und bei 150 km findet doch einiges im Kopf statt. Wann loslegen, wann noch zum Aufholen starten. Mach so weiter, Hans-Georg

Schreibe einen Kommentar zu Hans-Georg Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert