ERG2Nordsee 2017

Am 20.05. 2017 startete die erste Auflage der ERG2Nordsee. 333km sind wir gemeinsam mit Teilnehmern aus mehreren Bundesländern vom Pott an die Nordsee geradelt um uns unsere 5 RTF Punkte zu verdienen. #stolz #dashatspaßgemacht #marathonliebe

Wieviel Spaß das macht hat, seht ihr in unserem Video:

Und was zum Lesen gibts natürlich auch noch:

Aus einer spontanen Idee beim Montagstraining entstand das Projekt „ERG2Nordsee“. Ein Marathon über 333km. Beim ersten Mal sollte es sich auf eine kleine Gruppe beschränken, schließlich musste die Strecke, Unterkunft, Verpflegung etc. erstmal getestet werden.  Am Freitag den 19.05. 2017 fanden sich 11 Radler am Start in Essen Stadtwald ein. Der Verpflegungsbus wurde gepackt, Übernachtungsgepäck verstaut und noch die letzten Tipps für das Nordsee- Setup ausgetauscht.
Und dann schnell ab ins Bett, denn morgens um 04:00 Uhr hieß es: Abfahrt!
Ab 03.15 Uhr gab es am Startort Frühstück- das wurde auch reichlich genutzt, schließlich waren auch Mitfahrer aus Soest dabei, die sich nach der Anreise mitten in der Nacht über Kaffee und Brötchen freuten. Nach einer Ansprache durch Guide Volker (herzlichen Dank an den befreundeten hessischen Verein RSC Fuldabrück für die Leihgabe) und Organisatorin Kati, wurden die Lichter angeschlossen und ab gings. 45 min ging es von einer roten Ampel zur nächsten durch Essen, Mülheim und Oberhausen. Nix mit Kette rechts also. Als wir uns gerade schon sicher waren einer Verschwörung auf der Spur zu sein, kamen die Radwege und mit denen auch der Sonnenaufgang. Ehemalige Fördertürme vor einem roten Sonneball- mehr Ruhrpottromantik hätten wir gar nicht vertragen können!


Vor lauter Begeisterung ist uns kaum aufgefallen wie schnell die km verflogen. Plötzlich waren wir schon in Raesfeld bei KM 50. Empfangen wurden wir durch Kreide bemalte Straßen und unserem Verpflegungsteam, die das zweite Frühstück servierten. Nach dem obligatorischen Gruppenfoto starteten wir wieder in braver Zweierreihe gen Norden.

ERG2Nordsee2017

Es wurde gequatscht, gelacht, sich gegenseitig kennen gelernt und natürlich immer wieder über das Wetter gefreut. Kaum Autos auf der Straße, windstill, Sonne, Aussicht auf Wärme- schöner kann Radfahrern kaum sein. Und so passierten wir den Verpflegungspunkte in Gronau, bei dem wir von unserem Support mit lauten Rufen empfangen wurden. So mancher Spaziergänger fragte sich wohl welche Profis denn da unterwegs seien. In Gronau dann die Frage der Frage: “ was ziehe ich an? Weiter in kurz, in lang, unten kurz, oben lang “ … Heiße Diskussionen bei Salzstangen, leckeren selbstgebackenen Energieriegeln und Bananen..


Und schon ging es wieder los in Richtung Niederlangen. Auf dem Weg zu der 200km Marke sorgte Olaf immer wieder und sehr häufig dafür, dass wir auch auf gar keinen Fall die Pipipausen vergaßen. Die Strecke verlief größtenteils auf schönen Nebenwegen, zwischen Bäumen, Feldern, am Wasser entlang. Mühlen und Windräder wiesen schon den Weg Richtung Norden. Und als uns dann auch noch eine Zugbrücke den Weg versperrte, war klar – mehr als die Hälfte ist geschafft.. Guide Volker versprach den mittlerweile sehr hungrigen und müden Radlern immer wieder- es seien nur noch 10 km. Nach ungefähr 3 mal 10 km waren wir dann endlich in Niederlangen- hier gab es lecker Nudelsalat, Suppe und Frikadellen. Und endlich fielen auch die letzten Hüllen und wir konnten in kurz kurz weiter radeln. Hosen wurden getauscht, Beine gedehnt, Knie gekühlt- die ersten Ermüdungserscheinungen wurden sichtbar.


Aber so gut gestärkt rollte es sich weiter bis zur Meyerwerft in Papenburg- Zeit für eine Innenbesichtigung hatten wir nicht, aber immerhin von außen waren wir mal da. Die Zeit sparten wir uns lieber für die letzte Rast und Kuchenpause auf. Ab jetzt nur noch 60 km!


Und ab dann wurde es wirklich anstrengend. 11 Stunden im Sattel machten sich bemerkbar- Knie taten weh, Hintern verschmolzen mit dem Sattel und nach einer Pause war das deutliche Stöhnen beim Hinsetzen zu vernehmen. Aber die Stimmung war immer noch gut- auch wenn niemand mit Organisatorin Kati  „An der Nordsee Küste“ im Kanon üben wollte, träumten doch schon alle vom kühlen Bier am Strand. Zwischendurch wurden wir durch laute Beschallung aus dem Megaphon des Begleitbusses motiviert oder durch Kopfsteinpflasterpassagen wach gerüttelt.


Dann war es soweit- unter hellblauem Himmel , die große Sonne ganz tiefstehend vor uns, startete der Zielsprint auf den Deich. Tatsächlich hatten einige noch die Kraft für einen kleinen Sprint, die Anderen ließen es eher gemütlich angehen.  Wir waren tatsächlich da! Das Meer lag ganz ruhig vor uns, am Strand saßen Touristen und genossen den Sonnenuntergang, die Schiffe schaukelten im Hafen und Spiekeroog war am Horizont zu sehen. Und mittendrin- 11 erschöpfte, aber glückliche Radfahrer, die sich gar nicht satt seh en konnten.
Mit „Feierabendbier“ am Strand wurden Medaillen verliehen und Fotos gemacht.

Wir alle sind sehr stolz auf uns!

Nach ausreichend Selbstbeglückwünschung machten wir uns auf den Weg zum Jugendherbergen Resort. Der Ein oder Andere musste, Dank Garmin-Ausfällen, noch ein paar extra Runden im Kreisel drehen, um die 333 km wirklich auf dem Tacho zu haben, aber letztlich fand doch jeder den Weg in sein Zimmer.

Nach einer weiteren Stärkung mit Pizza, Nudeln und ausreichend Rückblicken auf den Tag verkrümelten wir uns in unsere Betten. Am Sonntag holte uns unser Fahrer Holger ab, die Räder wurden ordentlich verladen und es ging auf die Autobahn ins Ruhrgebiet.

e Auch hier war die Stimmung noch gut, entgegen aller Voraussagen wurde auch nicht erschöpft geschlafen, sondern die ERG2Nordsee 2018 geplant- wir können also jetzt schonmal verkünden: Wir sehen uns in 2018 am Strand!

Vielen Dank an die zahlreichen Helfer, die die Tour zu einem unvergesslichen Wochenende gemacht haben!

Eure Kati